Dienstag, 19. Juli 2011
Chinas Baidu bringt eigenen Browser als Betaversion
Dark Sat World
Der chinesische Suchmaschinenriese Baidu hat eine erste Betaversion seines hauseigenen Browsers veröffentlicht. Mit der neuen Software will das Unternehmen seine Nutzer noch enger an sich binden.

Der Baidu Browser erinnert nicht nur optisch stark an Google Chrome. Wie beim Google-Browser stehen auch hier Webanwendungen im Mittelpunkt, die Baidu über eine Art App-Verzeichnis zur Verfügung stellt. Zum Start ist eine Sammlung von rund 30.000 "Apps" verfügbar.

Baidu gibt laut 'PCWorld' an, dass der Browser sich vor allem durch eine einfache und zuverlässige Nutzung auszeichnet, wobei man die Sicherheit des Produkts besonders hervorhebt. Die so genannten Apps sind teilweise von Baidu gehostete Anwendungen, es handelt sich aber auch um Verweise auf die Dienste anderer Anbieter.

Unter anderem bietet das Verzeichnis Dienste wie einen Musik-Player, Comic-Reader und digitale Kochbücher. Die Nutzer haben unter anderem die Möglichkeit, die "Apps" auf einer eigenen Startseite anzuordnen. Baidu hat in China derzeit einen Marktanteil von fast 76 Prozent bei Websuchen.

Die Adressleiste des Browsers kann auch für den Start von Suchanfragen verwendet werden. Bisher wird der chinesische Browser-Markt noch vom Internet Explorer dominiert, doch jüngst musste man immer mehr Marktanteile an alternative Browser abgeben, darunter ein Produkt der Firma "360". Google Chrome kommt in China derzeit auf 2,5 Prozent Marktanteil, während Firefox sich mit 2 Prozent zufrieden geben muss.



Um Medienzar Murdoch wird es einsam - Wer folgt dem Altmeister?
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Rupert Murdoch wirkt mitgenommen. Der Medienmogul sprüht eigentlich vor Tatendrang und man vergisst schnell, dass er bereits 80 Jahre alt ist. Doch der Abhörskandal seines eingestellten boulevardblatts "News of the World" scheint ihn viel Kraft gekostet zu haben.

Zwei seiner engsten Vertrauten mussten gehen, der Aktienkurs ist eingebrochen. Nun stellen sich immer mehr Beobachter die Frage: Wann tritt Murdoch selbst von der Bühne ab? Über sechs Jahrzehnte hinweg hat er aus einem kleinen australischen Zeitungsverlag die milliardenschwere News Corporation mit Sitz in New York aufgebaut. Murdoch beeinflusst über seine Zeitungen und Fernsehsender die öffentliche Meinung ganzer Länder.

In Großbritannien sehen viele in ihm den Königsmacher der Politik; auch so mancher US-Präsident dürfte ihm sein Amt mitverdanken. Trotz seines Alters zieht Murdoch bis heute die Fäden in seinem Imperium, zu dem auch der Bezahlsender Sky Deutschland gehört. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg stellen nun aber die ersten Mitglieder des Verwaltungsrats die Frage, ob die News Corp. richtig auf die Krise reagiert habe - und ob nicht ein Führungswechsel notwendig sei.

Bloomberg nennt sogar die Namen der vermeintlichen Aufrührer. Murdoch selbst findet, sein Unternehmen habe die Krise "extrem gut gehandhabt", und es seien noch keine Schäden entstanden, "die nicht repariert werden könnten". Seine Kritiker werfen Murdoch laut Bloomberg jedoch vor, die Augen vor der Wahrheit zu verschließen. In Großbritannien und den USA ermittelt die Polizei. Murdoch selbst muss an diesem Dienstag vor einem Parlamentsausschuss in London aussagen. Und der Börsenwert der News Corp. ist seit dem Hochkochen des Skandals um satte sechs Milliarden US-Dollar geschmolzen. Murdoch müssen Angriffe aus dem eigenen Hause wie Verrat vorkommen.

Konzern wird als Familienunternehmen geführt

Obwohl die News Corp. an der Börse notiert ist, führt der Patriarch den multinationalen Konzern wie ein Familienunternehmen. Im Verwaltungsrat sitzen seine Söhne James und Lachlan. Seine Tochter Elisabeth soll ebenfalls in das höchste Gremium einziehen. Der alte Murdoch kann schalten und walten wie er will, weil rund 38 Prozent der Stimmrechte in seiner Hand liegen. Kein anderer Aktionär ist auch nur annähernd so mächtig wie er.

Doch Murdoch hat treue Mitstreiter verloren: Zuerst die britische Verlagschefin Rebekah Brooks und dann Les Hinton, zuletzt unter anderem für das "Wall Street Journal" zuständig. Besonders dieser Verlust dürfte Murdoch geschmerzt haben. "Les ist mit 15 Jahren ins Unternehmen gekommen und hatte die wenig beneidenswerte Aufgabe, mir zum Mittag Sandwiches zu besorgen", schrieb Murdoch zu Hintons Abschied. Das war bei Murdochs erster Zeitung im australischen Adelaide. Hinton ist heute 67. Wenn es nach so manchem Aktionär geht, sollte auch Murdoch in Rente gehen.

Doch wer könnte dem Altmeister folgen? Vielleicht eines seiner Kinder? Der älteste Sohn Lachlan (39) ist vor sechs Jahren Knall auf Fall als aktiver Manager bei der News Corp. ausgeschieden - angeblich im Streit. Sein jüngerer Bruder James (38), der bisher als Kronprinz galt, steht als Europachef im Zentrum des Skandals. Am 28. Juli könnte er sogar seinen Posten als Aufsichtsratschef der Senderkette BSkyB verlieren.

Bliebe noch Tochter Elisabeth (42), die in britischen Zeitungen schon als Wunschkandidatin ihres Vaters gehandelt wird. Sie hatte ihre eigene Fernsehproduktionsgesellschaft Shine erst vor wenigen Monaten für satte 675 Millionen US-Dollar an die News Corp. verkauft. Bisher allerdings hat Rupert Murdoch keinerlei Anstalten gemacht, das Feld zu räumen.



Jailbreak: Neue iOS-Version 4.3.4 bereits geknackt
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Nachdem Apple zum Ende der letzten Woche eine Sicherheitslücke im Betriebssystem iOS geschlossen hat, die zur Durchführung eines Browser-basierten Jailbreaks genutzt wurde, hat man nun auch die neue Version 4.3.4 geknackt. Allerdings bleiben die Besitzer des iPad 2 auf der Strecke.

Siehe auch:
iOS 4.3.4: Apple unterbindet Jailbreak-Möglichkeit


Laut einem Bericht von 'Redmondpie.com' können die bereits bekannten Programme redsn0w und PwnageTool genutzt werden, um den Jailbreak durchzuführen. Dabei handelt es sich jedoch um einen so genannten Tethered Jailbreak, das heißt bei einem Neustart des iPhones muss das Gerät an einen PC bzw. Mac angeschlossen sein. Zudem funktioniert diese Methode nicht beim iPad 2.

Die Besitzer eines Apple-Geräts, das mittels Jailbreak für Software von Dritten freigeschaltet wurde, stehen nun vor einem Dilemma. Spielen sie das Update auf iOS 4.3.4 nicht ein, bleiben sie über eine Sicherheitslücke im Browser für Angriffe verwundbar. Installieren sie die neue Version des Betriebssystems, können sie nur noch vom Tethered Jailbreak Gebrauch machen. Die Rückkehr zu iOS 4.3.3 ist nicht möglich.

Für den Browser-basierten Jailbreak muss erst wieder eine Sicherheitslücke gefunden werden, die zu diesem Zweck ausgenutzt werden kann. Diesbezüglich liegen derzeit noch keine Informationen vor.



Android 3.2 ist fertig: Download des SDKs verfügbar
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Der Suchmaschinenbetreiber Google hat sein mobiles Betriebssystem Android in der Version 3.2 freigegeben. Die speziell für Tablets optimierte Ausgabe hört weiterhin auf den Namen "Honeycomb" und bringt Verbesserungen mit, über die in der Vergangenheit bereits spekuliert wurde.

Dazu gehört die Unterstützung für eine Reihe neuer Tablets. Diese dürfen nun im kleinsten Fall sieben Zoll große Displays besitzen, so dass Geräte wie das HTC Flyer für ein Update auf die neueste Version in Frage kommen. Eine weitere Neuerung sorgt dafür, dass Android-Apps, die für Smartphones entwickelt wurden, auf den größeren Displays korrekt dargestellt werden. Statt die Elemente der Benutzeroberfläche zu strecken, wird die gesamte Anwendung vergrößert ("Zoom to Fill).

Siehe auch:
Android 3.2: Neuer Modus für Smartphone-Apps


Für Entwickler bietet Android 3.2 neue Funktionen im API, die es einfacher machen sollen, Apps für unterschiedliche Display-Größen zu schaffen. So kann genauer festgelegt werden, wie die Apps bei unterschiedlichen Auflösungen und Display-Größen dargestellt werden. Ein überarbeitetes USB-Framework erlaubt den Zugriff auf externe Geräte, die nicht von den höheren APIs unterstützt werden, indem sich die so genannten Raw-USB-Deskriptoren auslesen lassen.

Der Media-Store des Systems, auf den zahlreiche Anwendungen zugreifen, um gespeicherte Musik und Filme zu finden, kann nun auch Multimedia-Dateien aufnehmen, die sich auf einer SD-Karte befinden. Im Vorfeld der Veröffentlichung von Android 3.2 wurde darüber berichtet, dass Unterstützung für Qualcomm-Chips hinzugefügt wurde, doch in den offiziellen Release Notes lässt sich kein entsprechender Hinweis finden.

Motorola hat bereits ein Update auf Android 3.2 für das Motorola Xoom angekündigt. Wann es hierzulande bereitgestellt wird, ist nicht bekannt.



News-Corp.-Skandal - Ereignisse überschlagen sich
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Die Abhör- und Bestechungsaffäre um den Medienmogul Rupert Murdoch weitet sich aus: Die Polizei nahm mit Rebekah Brooks (43) erstmals eine Top-Managerin des Murdoch-Imperiums in Haft. Zudem trat am Sonntagabend der ranghöchste britische Polizist zurück.

Brooks war erst am Freitag als Vorstandsvorsitzende von Murdochs britischer Verlagsholding News International zurückgetreten. Sie gilt als eine der engsten Vertrauten des Medienzaren. Die Londoner Polizei bestätigte am Sonntag ihre Festnahme. Am Abend meldete die BBC, der Chef der Londoner Metropolitan Police, Sir Paul Stephenson, habe sein Amt zur Verfügung gestellt.

Stephenson war ins Kreuzfeuer der Kritik geraten, als bekannt wurde, dass er sich einen Kuraufenthalt teilweise hatte bezahlen lassen. PR-Chef des Kurunternehmens war der inzwischen festgenommene frühere Journalist der Skandalzeitung "News of the World", Neil Wallis. Bereits zuvor war bekannt geworden, dass Polizisten gegen die Zahlung von Bestechungsgeldern Informationen an die Zeitung herausgegeben hatten.

Murdoch-Affäre greift auf Politik und Polizei über


Die Murdoch-Affäre griff am Wochenende mehr und mehr auf Politik und Polizei über. Vor der mit Spannung erwarteten öffentlichen Befragung Murdochs an diesem Dienstag war Polizeichef Stephenson wegen Korruptionsvorwürfen unter Druck geraten. Premierminister David Cameron musste sich verteidigen, weil er sich in nur 15 Monaten Amtszeit 26 Mal offiziell mit Murdoch oder dessen Top-Managern traf. Unklar war am Sonntag, ob Brooks wegen ihrer Festnahme am Dienstag an der Seite Murdochs und dessen Sohnes James zu der Anhörung vor Parlamentariern erscheinen kann.

Stephenson habe sich Teile eines Kuraufenthaltes im Wert von 12.000 Pfund (13 700 Euro) von einem Spa-Betreiber bezahlen lassen, berichtete das Murdoch-Blatt "Sunday Times" am Sonntag unter Berufung auf ein Statement der Polizei. PR-Chef des Spa-Betreibers war ausgerechnet Wallis, einstiger stellvertretender Chefredakteur der inzwischen eingestellten Sonntagszeitung "News of the World". Er war auch als PR-Berater für Stephenson aktiv. Wallis war am vergangenen Donnerstag festgenommen worden.

Bereits in den vergangenen Tagen war ans Licht gekommen, dass Polizeibeamte Geld genommen und dafür Informationen an Journalisten weitergegeben haben. Ranghohe Redakteure der "News of the World" sollen verwickelt sein, darunter der ehemalige Chefredakteur Andy Coulson. Auch für die Festnahme von Brooks gab die Polizei neben der Nutzung illegaler Abhörmethoden Korruption als Verdacht an.

Oppositionschef Ed Miliband forderte in einem Interview mit dem "Observer" am Sonntag, die Gesetze zur Medienkonzentration müssten verschärft werden. Murdochs Marktmacht sei "gefährlich", sagte der Labour-Politiker. "Er hat zu viel Macht über das öffentliche Leben in Großbritannien." News International kontrollierte bisher 37 Prozent des britischen Zeitungsmarktes. Murdoch gehören zusätzlich 39 Prozent am Fernseh- und Telekommunikationskonzern BSkyB.

"We are Sorry" lautet die Überschrift der ganzseitigen Inserate

Murdoch bat in den Wochenendausgaben aller landesweit erscheinenden Zeitungen in Großbritannien öffentlich um Entschuldigung. "We are Sorry" lautet die Überschrift der ganzseitigen Inserate. Der Text trägt die Unterschrift des 80 Jahre alten Medienzaren. "Das Geschäft der "News of the World" war es, andere zur Verantwortung zu ziehen. Sie versagte, als es um sie selbst ging", heißt es in dem Text. Und Murdoch fügt hinzu: "Es ist mir klar, dass es nicht genug ist, sich einfach zu entschuldigen." Viele Kommentatoren werteten den Schritt als "richtig, aber zu spät."

Tags zuvor waren die ersten beiden Top-Manager des Murdoch- Imperiums der Affäre zum Opfer gefallen. Brooks nahm als Chefin der Verlagsholding News International ihren Hut. An diesem Tag sei sie bereits über ihre bevorstehende Festnahme informiert worden, sagte ihr Sprecher am Sonntag. Kurz nach Brooks erklärte auch Les Hinton seinen Rücktritt. Er war der Vorgänger von Brooks bei News International und leitete inzwischen die US-Firma Dow Jones, wo mit dem "Wall Street Journal" eines der Flaggschiffe der Murdoch-Presse erscheint.